Der eigene Roman ist endlich fertig, jetzt soll er am besten so schnell wie möglich veröffentlicht und zum Bestseller werden. Doch bevor man sein Manuskript den Verlagen anbietet, gibt es noch einige Punkte zu beachten.
Exposé
Ein wichtiger Aspekt für eine erfolgreiche Bewerbung ist das Exposé. Doch was ist eigentlich ein Exposé und was muss man beachten, wenn man eines schreiben will? Ein Exposé (frz. Auseinanderlegung, Darlegung) ist eine verschriftlichte, erläuternde Darstellung. Es fasst die grundlegenden Eigenschaften des Manuskriptes zusammen und ermöglicht dem Verlag einen schnellen Überblick über die Einsendung. Ein Exposé sollte maximal zwei Seiten umfassen. Es ersetzt weder das gesamte Manuskript noch die Leseprobe, sorgt aber für einen ersten Eindruck. Im Folgenden finden Sie eine Anleitung mit Punkten, die in einem guten Exposé nicht fehlen sollten. Gerne kann sie als Vorlage genutzt werden.
(Arbeits-) Titel
Welchen Bezug hat der Titel zum Inhalt? Ist der Titel schon vergeben? Ganz leicht lässt sich das unter www.buchhandel.de prüfen. Gibt es Alternativideen für den Titel?
Perspektive
Aus welcher Sicht ist der Roman geschrieben? Wer ist der Erzähler? Wechselt die Perspektive im Verlauf der Handlung?
Zeit und Raum
Wann und wo spielt der Roman? Gibt es reale Schauplätze oder einen Lokalbezug?
Idee / Quintessenz
Eine Ideen und Themenübersicht in wenigen Sätzen: Worum geht es? Was ist das Besondere an dem Roman? Wie ist die Atmosphäre?
Hintergrund
Welches Thema / welche Themen behandelt der Roman? Welchem Genre oder Subgenre kann er zugeordnet werden? Gibt es vergleichbare Werke?
Inhaltsangabe
Handlungsverlauf auf ca. einer halben Seite mit Auflösung für einen schnellen Überblick. Orientieren kann man sich an folgenden Fragen: Wer? Wie? Wo? Wann? Warum? Ein Cliffhanger gehört nicht in die Inhaltsangabe; sie soll informieren nicht vermarkten.
Figuren
Die wichtigsten Informationen über Protagonisten und Antagonisten. Was macht sie aus, was treibt sie an, in welchem Verhältnis stehen sie zueinander?
Zielgruppe
Wer soll mit diesem Buch angesprochen werden?
Manuskriptumfang
Anzahl der Wörter und Zeichen (mit Leerzeichen).
Der Beitrag erschien ursprünglich am 11. Dezember 2018 und wurde am 28. März 2022 aktualisiert.
Was man bei einer Bewerbung noch beachten sollte: Kurzvita und Leseprobe
Neben einem aussagekräftigen Exposé sollte der Bewerbung eine Kurzvita beiliegen, die den Autor in einem kurzen Lebenslauf darstellt. Geschrieben aus der Perspektive eines Dritten, beinhaltet sie das Jahr und den Ort der Geburt, den beruflichen und literarischen Werdegang sowie bisherige Veröffentlichungen und sonstige Besonderheiten, falls vorhanden. Der Umfang sollte wenige Sätze nicht überschreiten. Schließlich ist die Leseprobe unverzichtbar. Sie sollte einen aussagekräftigen Auszug darstellen, am besten vom Beginn des Werkes. Der gewünschte Umfang variiert dabei von Verlag zu Verlag, wir als Alpha-LitArt-Verlag empfehlen einen Umfang von ca. 30 Seiten.
Der richtige Verlag? Bereits veröffentlicht?
Entscheidend für den Erfolg einer Bewerbung ist der richtige Adressat. Wenn Exposé, Vita und Leseprobe fertiggestellt sind, ist es wichtig, einen passenden Verlag zu finden. Dazu sollte man sich vorab genau mit dem Verlag und dem Verlagsprogramm auseinandersetzen. Was wurde in den letzten Jahren veröffentlicht? Gibt es einen thematischen Schwerpunkt oder Genres, die explizit nicht verlegt werden? Daran lässt sich überprüfen, ob das eigene Werk in dieses Programm und zum Verlag passt.
Unbedingt notwendig ist eine wahrheitsgemäße Angabe, falls das Werk oder Teile daraus bereits anderweitig (auch online!) veröffentlicht worden sind.
Diese beiden Punkte ersparen nicht nur dem Verlag eine Menge Arbeit, sondern besonders der Bewerberin oder dem Bewerber vermeidbare Enttäuschungen.
Zu beachten bleibt, dass jeder Verlag eigene Vorstellungen und Ansprüche an die Bewerbung mit einem gelungenen Exposé, der Vita und Leseprobe hat. Die Grundidee ist jedoch überall die gleiche: Das Exposé soll einen Überblick verschaffen und einen ersten Eindruck vermitteln. Noch bevor ein einziger Satz des Manuskripts gelesen wird, hat der Verlag schon eine Grundübersicht über das Werk, was ein gelungenes Exposé so wichtig macht.