Das eigene Manuskript ist abgeschickt und liegt nun beim Verlag, doch was passiert damit eigentlich, welchen Weg nimmt der eigene Text, bis er schließlich veröffentlicht wird?
Ein Wegweiser durch das Alpha-LitArt-Verlagsbüro.
Im ersten Teil unseres zweiteiligen Blogbeitrags werden wir die Bereiche „Koordination“, „Lektorat“ und „Der Verleger“ beschreiben.
DIE KOORDINATION
„Post ist da!“, so verkündet das E-Mail-Fach den Eingang neuer Manuskripte, die zuerst beim Koordinator für Buch- und Kunstprojekte ankommen. Trotz zahlreicher Bewerbungen wird schon im ersten Schritt ein Blick auf die Unterlagen geworfen. Wer schreibt, worum handelt es sich und was lässt sich beim ersten Überfliegen feststellen?
Nach dieser ersten Musterung wird die gesamte Bewerbung, inklusive Anschreiben, Vita, Exposé und natürlich der Leseprobe an das Lektorat weitergeleitet.
DAS LEKTORAT
Das Lektorat besteht aus verschiedenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die unabhängig voneinander die gesamte Bewerbung erhalten, sich damit auseinandersetzen und am Ende besprechen. Das wichtigste Element ist zuerst das Exposé, welches einen Gesamtüberblick verschafft, anschließend wird die Leseprobe auf Sprache, Form und Inhalt geprüft. Hat der Text eine besondere sprachliche Qualität? Behandelt er ein interessantes Thema? Handelt es sich um einen besonders spannenden Plot? Wenn die Leseprobe zusagt, wird das gesamte Manuskript angefordert und bewertet.
Sind sich die Lektoren einig, kommt der Verleger ins Spiel.
DER VERLEGER
Der Verleger hat das letzte Wort und entscheidet. Auf dem Hintergrund der Lektorenbewertung legt er fest, welches Projekt realisiert wird und welches nicht. Neben dem Inhalt spielen Gedanken um den wirtschaftlichen Erfolg und die marketingtechnischen Möglichkeiten eine Rolle.
Wenn der Verleger dem Projekt sein OK gibt, wandert es zurück ins Lektorat.
NOCH EINMAL DAS LEKTORAT
Nun wird der Text vom Lektorat bearbeitet, das heißt, inhaltliche Unstimmigkeiten werden korrigiert (war die Jacke nicht eben noch rot?), Ausdrücke werden geprüft und angepasst, Wiederholungen ersetzt oder gestrichen. Ziel ist es, die Qualität des Textes noch ein wenig zu erhöhen, die Lesbarkeit zu optimieren, den Text auf Verständlichkeit zu prüfen und mit einem frischen, objektiven Blick zu betrachten. Wichtig ist dabei, den Stil des Autors nicht zu verfremden.
Der Beitrag erschien ursprünglich am 5. März 2019.
Stand 2022: UNSERE ERFAHRUNGEN IN DEN ERSTEN 3 JAHREN
Die erste Prüfung der Leseprobe gibt die Richtung vor, sowohl positive wie negative Aspekte, die auffallen, sind dennoch nicht bereits endgültig ausschlaggebend. Ein zweites Lesen und ein Gegenlesen einer anderen Lektorin oder eines anderen Lektors führen zur Entscheidung, ob das vollständige Manuskript angefordert wird. Sollte die Leseprobe anhand der im Laufe unserer Verlagstätigkeit aufgestellten internen Kriterien grundsätzlich nicht infrage kommen, wird die Bewertung bereits früher beendet. So ist es möglich, der Autorin oder dem Autor eine schnellere Rückmeldung zukommen zu lassen, als wir das zu Anfang unserer Verlagstätigkeit vermochten.
Im zweiten Teil behandeln wir die Arbeitsbereiche „Korrektorat“, „Satz“, „Marketing und Öffentlichkeitsarbeit“ und weitere Stationen im Verlag Alpha-LitArt.